Die guten alten Zeiten...
Endlich! Heimrunde! Eines der besten Gefühle für einen Unihockey Spieler. Sowieso für Juniorinnen und Junioren. Spielen vor den eigenen Eltern und Grosseltern. Und auch Gotti und Götti kommen vorbei und noch viele mehr. Den Hallenboden und die Gegebenheiten in der Halle kennt man bestens. Alle Vorteile, alle guten Gefühle hat man auf der eigenen Seite. Wow - ein Highlight! Und das schon seit Jahren auch in Mümliswil, wunderbar.
Auch in diesem Jahr durften wir von Unihockey Mümliswil schon so einige Heimrunden austragen. Wobei - so viele waren es gar nicht mehr, da ja die Aktivteams allesamt in Balsthal antreten, da die "eigenen" 4 Wände nicht mehr genügen. Und so ist es eben auch nicht mehr so schön... nicht mehr so ein Highlight - denn es ist ja nicht zu Hause. Sondern auswärts! Aber es geht schon, wir sind ja erwachsene Menschen und so etwas erträgt man schon. Der organisatorische Aufwand ist zwar etwas grösser, der finanzielle auch. Aber es muss halt irgendwie gehen. Auch wenn einem alles irgendwie ein wenig "fremd" ist!
Es bleiben ja noch die Junioren-Heimrunden in Mümliswil. Und zumindest diese sollen für alle Akteure, für alle Besucherinnen und Besucher der Turnhalle Brühl ein Highlight bleiben. So legen wir uns jeweils ins Zeug und richten die Halle so gut es geht ein. Banden aufstellen, das Feld möglichst klein gestalten, damit ringsherum genügend Platz für alle ist. Geräteraum zur Festwirtschaft umfunktionieren, so richtig gemütlich soll es sein. Das Speakerpult eng in die Ecke stellen damit die Verletzungsgefahr bei Stürzen minimiert werden kann. Und die Dreh-Anzeigetafel, ja die darf nicht fehlen!
Und dann kann es losgehen, bereits vor 8 Uhr strömen die Ersten in die Halle. Meist zum Start der Spielleiter mit kritischem Blick und den immer wieder gleichen Fragen: "hier spielt ihr wirklich?", "wo ist die Einspielhalle?", "hat es eine Umkleidekabine für Mädchen?". Danach folgen die Spielerinnen und Spieler, Trainerinnen und Trainer, der ganze Fan-Anhang. Die Turnhalle füllt sich, die "gemütliche Festwirtschaft" füllt sich auch und schon bald ist nirgends mehr ein Durchkommen. Und viele haben die gleichen und brennenden Fragen "hier spielt ihr wirklich?", "wo ist die ..." ihr wisst schon. Der Tag wird so als Organisator zur Tortur. Ein Spiessrutenlauf von früh bis spät. Es ist unangenehm, dass man Organisator ist in einer solchen Turnhalle. Man fühlt sich, als müsse man sich bei allen entschuldigen. "Tut mir leid, aber...". Für Erklärungen bleibt eh keine Zeit. "Wie lange dauert das Spiel noch?" wird man von den Coaches zu einer Antwort gebeten. Fragen über Fragen, man ist froh wenn der Tag endlich vorüber ist. Obwohl man sich zuerst ja auf die tolle Heimrunde gefreut hat, wo man seinen Verein von der besten Seite präsentieren darf. Wo zumindest noch die Juniorinnen und Junioren eine grosse und würdige Bühne haben sollen um sich den Liebsten zu präsentieren.
Nein - das ist es alles leider nicht. Und man muss sich eingestehen... Unser einst geliebter Hexenkessel Brühl ist in der Unihockey-Szene längst überholt und belächelt. Früher, wo die Ansprüche noch kleiner waren, da war alles besser. Aber heute, wo überall die neuen, modernen Turnhallen aus dem Boden spriessen, da kann man mit der altehrwürdigen Turnhalle Brühl leider nicht mehr punkten. Mümliswil - das Vorzeige-Dorf in Sachen Vereinssport und Vereinsdenken hinkt leider hinterher - und wohl oder übel hinken wir als Verein mit.
PS: Zum Ende eine Quizfrage. Wann wurde das Foto (oben im Bericht) wohl gemacht? 1995 an der ersten Heimrunde von Unihockey Mümliswil? 2019 an einer Heimrunde von Unihockey Mümliswil? Oder irgendwo dazwischen? Die orange-grünen Wände könnten eine Hilfestellung sein. Eventuell hilft auch der Korb, welcher rechts an der Sprossenwand montiert ist. Oder die Dreh-Anzeigetafel, hilft diese weiter? Gar nicht so einfach... Fragen über Fragen!